Das Nikon 85 mm f/1.4 ist neben dem 105 mm f/2.0 DC (mit Defocus Image Control) das Traumobjektiv für den ambitionierten Portraitfotografen. Sein Bokeh übertrifft das des Nikon 50 mm f/1.4 deutlich an Natürlichkeit, was nicht zuletzt an den neun abgerundeten Blendenlamellen liegt, die eine kreisrunde Öffnung ermöglichen.
Das Objektiv ist noch nicht mit dem modernen Ultraschallmotor der aktuellen Modelle ausgestattet. Das schlägt sich aber in einer für diese Lichtstärke erfreulich kompakten Bauweise nieder. Der Autofokus arbeitet auch ohne Ultraschall schnell und verhältnismässig leise.
Details
- Gewicht: 550g
- Masse: 72,5 mm x 80 mm
- 77 mm Filtergewinde
- Naheinstellgrenze: 85 cm
- Lichtstärke f/1.4
- Optischer Aufbau: 9 Linsen, 8 Glieder
- weitere Details bei Nikon
Abbildung
Das 85 mm f/1.4 bildet praktisch verzeichnungsfrei ab. Die äußerst geringe Abweichung von 0,15% ist lediglich im Labor messbar und im fotografischen Alltag nicht relevant.
Die Vignettierung ist über alle Blendenstufen sehr kontrolliert und fällt kaum ins Gewicht. Sie ist mit Adobe Photoshop Lightroom oder Adobe Photoshop CC
leicht zu korrigieren. Ab Blende f/2 ist sie vollständig zu vernachlässigen.
Die Schärfenleistung zeigt bei sehr großen Blendenöffnungen geringe Schwächen. In der Mitte haben wir bei Blende f/1.4 bereits eine sehr gute Leistung, die sich jedoch bis f/5.6 noch deutlich steigern läßt. Die Randschärfe kann erst ab f/2.8 als gut bezeichnet werden. Gleiches gilt für die Kontraste im Randbereich.
Eine Farbquerverschiebung tritt nur bei sehr starken Kontrastunterschieden zu Tage und läßt sich in den gängigen Bildbearbeitungsprogrammen, leicht beheben. Anders sieht es mit der axialen chromatischen Aberration aus. Allerdings tritt die Farblängsverschiebung nur gelegentlich mit großen Blendenöffnungen und bei Spitzlichtern im Unschärfebereich auf. Sie kann durch Abblenden praktisch vollständig unterdrückt werden.
Fazit
Das Nikon 85 mm f/1.4 ist ein sehr hochwertig verarbeitetes Teleobjektiv, welches ab Blende f/2.8 keinerlei Schwächen zeigt. Lediglich bei extremen Öffnungen von f/1.4 bis f/2.0 treten gelegentlich leichte Farbverschiebungen (abhängig vom Kamerasensor) und im Randbereich ein leichter Abfall von Schärfe und Kontrast auf. Das Objektiv kann aufgrund seiner Lichtstärke Portraits leicht vom Hintergrund freistellen und erfreut den mit einem fantastischen Bokeh, das im Kleinbildbereich seines Gleichen sucht. Einziger Wermutstropfen ist der hohe Preis, den das 85 mm f/1.4 immer noch erzielt, obwohl schon einige Zeit das Nachfolgemodel AF-S Nikon 85 mm /1.4G lieferbar ist. Vielleicht kann man mit etwas Glück bei ebay ein Schnäppchen machen, aber wer das Objektiv einmal benutzt hat, wird es wohl nicht mehr aus der Hand geben.
Für Portraits eine absolute Empfehlung!