In einem früheren Artikel habe ich euch die Topseller Objektive bei Amazon gezeigt. Heute möchte ich meine Ausrüstung vorstellen. Obwohl ich eine Kamera mit APS-C Sensor einsetze, verwende ich, mit einer Ausnahme, ausschließlich Vollformat-Objektive.
Mein Weitwinkel Allrounder ist das schwer zu bekommende Zoomobjektiv Nikon 20-35 mm f/2.8 D AF (selten zu finden, jedoch ein paar bei ebay angeboten, allerdings nicht aus Deutschland). Es ist zwar mit 640g kein Leichtgewicht, bildet aber einen komfortablen Zoombereich ab. Die Verzeichnung ist für ein älteres Ultraweitwinkel sehr gering. Für eine vollständige Korrektur reicht allerdings die Linsenkorrektur von Lightroom oder Photoshop nicht ganz aus, da neben einer leichten Tonnenverzeichnung noch andere, sehr geringe Verzerrungen auftreten. Die Schärfe ist exzellent, die Randschärfe ab f/11 als sehr gut zu bezeichnen. Der Autofokus arbeitet sehr schnell. Die Naheinstellungsgrenze liegt bei 0,5 m. Mit anderen Worten, dieses Objektiv ist mein Lieblingsobjektiv für alles außer Portraits.
Eines meiner Lieblinge, da super schnell und sehr leicht (280g), ist das Nikon AF-S Nikkor 50mm 1:1,4G. Es kostet zwar mehr als das Doppelte seines langsameren Pendants, dem 50 mm f/1.8. Jedoch macht diese eine Blendenstufe bei schlechten Lichtverhältnissen oft den entscheidenden Unterschied aus. Mit diesem Objektiv hat man einfach mehr Reserven bei der Natural Light Fotografie. Das Bokeh ist schon sehr angenehm, auch wenn es nicht mit dem von Objektiven wie dem Nikon 85 mm f/1.4 mithalten kann. Die Naheinstellgrenze liegt bei 0,45 m. Der Autofokus ist sehr schnell und stellt auch bei Blende 1.4 zuverlässig scharf. Die Verzeichnung ist tonnenförmig und sticht besonders bei Architekturaufnahmen deutlich ins Auge. Die automatische Linsenkorrektur von Lightroom kann die Verzeichnung vollständig korrigieren.
Für Portraitaufnahmen nutze ich fast ausschließlich das Nikon AF 85 mm/1,4 D IF. Die Naheinstellgrenze liegt bei 0,85m, der Autofokus arbeitet schnell und zuverlässig. Die 9 Blendenlamellen sind gebogen, was eine perfekt runde Öffnung und ein fantastisches Bokeh ergibt. Es wird lediglich vom Nikon AF DC-Nikkor 105mm 1:2 D übertroffen, welches mit der speziellen Defocus Control ausgestattet ist. Das Objektiv ist sehr stabil gebaut, ähnlich dem 20-35 mm und dem 80-200 mm f/2.8 und nimmt Filter mit einem 77 mm Gewinde auf. Der einzige Nachteil liegt in der Gegenlichtblende aus Aluminium, die mit einem Filtergewinde an das Objektiv geschraubt wird. Für das Verwenden eines Filters muss sie erst abgenommen und anschließend auf den Filter aufgeschraubt werden.
Das Nikon AF D 80-200/2,8 ED war vor dem Kauf des 85 mm f/1.4 mein hauptsächliches Portraitobjektiv. Es ist eines der meistverkauften professionellen Telezoomobjektive und ist heute relativ günstig zu erwerben. Die Verarbeitung (fast vollständig aus Metall) ist exzellent, kein Vergleich zu den heutigen Plastikobjektiven. Das schlägt sich allerdings auch in dem stattlichen Gewicht von 1.300g nieder. Der Autofokus ist wirklich schnell und erzeugt am Ende der Drehung eine leichte Vibration beim Abbremsen. Daran gewöhnt man sich allerdings recht schnell. Die Verzeichnung ist sehr gering. Nur im 200 mm Bereich zeigt sich eine Kissenverzeichnung, die allerdings sehr gut korrigiert werden kann. Das Objektiv zeigt im Unschärfebereich im Hintergrund um Lichter oft grüne, im Vordergrund magentafarbene Ränder. Dieses Auftreten der chromatische Aberration kann mit Lightroom und Photoshop stark abgemildert werden. Eine vollständige Korrektur ist nicht möglich. Mich hat das Problem anfangs etwas gestört, aber mit einem individuellen Preset bei Lightroom habe ich es größtenteils in den Griff bekommen, so dass es bei den meisten Aufnahmen nicht mehr ins Gewicht fällt. Ansonsten kann ich dieses Glas nur wärmstens empfehlen. Aufgrund der soliden Verarbeitung hält das Objektiv wirklich so einiges aus. Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Nikon AF G DX 10,5/2,8 FISHEYE Objektiv
Das Nikon AF G DX 10,5/2,8 FISHEYE Objektiv ist mein einziges DX-Objektiv und damit das einzige, welches ich beim Wechsel zum Vollformat ersetzen muss. Bis dahin werde ich allerdings sicherlich noch viel Freude an diesem Objektiv haben. Es ist sehr klein und mit 300g super leicht. Die Schärfeleistung ist fantastisch. Es handelt sich bei DX-Kameras um ein formatfüllendes 180° Fischauge. Mit dem Fisheye-Hemi Plugin für Photoshop von Image trends kann man das Bild auf natürliche Weise entzerren, indem lediglich die vertikalen Linien begradigt werden. Es entsteht ein zylinderförmig verzeichnetes Bild ähnlich einem Panorama bei dem besonders Personen sehr natürlich erscheinen. Über den Umgang mit diesem Plugin werde ich in einem der nächsten Artikel genauer berichten.
Fazit
An meiner Nikon D90 ist das 20-35 mm (an der DX 30-52,5 mm) ein gutes Allround-Objektiv. Wenn ich Innenräume fotografieren will, nehme ich häufig noch das 10.5 mm Fischauge mit, um auch kleinste Räume komfortabel in den Sucher zu bekommen. Das 80-200 mm habe ich auch auch sehr oft dabei, um Details oder spontane Portraits aufzunehmen. Das 85 mm nutze ich meist im Studio explizit für Portraitaufnahmen und Produktfotografie. Für letzteres werde ich mir in naher Zukunft wohl mal das Nikon AF-S Micro Nikkor 60mm/2.8G ED
oder das Nikon AF-S Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR zulegen.
Meine Kamera werde ich wohl in naher Zukunft durch die Nikon D750 SLR-Digitalkamera (24,3 Megapixel, 8,1 cm (3,2 Zoll) Display, HDMI, USB 2.0) ersetzen. Der FX-Format-Bildsensor mit einer Auflösung von 24,3 Megapixel gepaart mit einem extrem guten Dynamikumfang und der robuste Verschluss sind nur einige der vielen überzeugenden Punkte für einen Umstieg.
Update
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